E-Learning
E-Learning ist ein Oberbegriff für das digitale Lernen, bei dem alle Varianten an digitalen Medien zum Einsatz gelangen. Manche verstehen unter E-Learning aber auch nur asynchrone und internetbasierte Lernangebote.
Wolf und Sammet fassen den E-Learning-Begriff als „sämtliche Formen didaktisch aufbereiteter, digitaler Lernmedien zusammen, mit denen sich Lerner zu einem selbsstgewählten Zeitpunkt innerhalb eines geplanten Blended-Learning-Prozesse in Einzelarbeit Inhalte aneignen können.“[1]
Wie Sammet und Wolf (2019, S. 14) mit ihrer Abbildung zeigen, setzt das E-Learning auf viele neue Lernformate, die in den Blended-Learning-Ansatsz einpassbar sind. Jedoch bleibt ein Lernbereich dabei außen vor: das formale und geleitete Lernen. E-Learning zielt auf informelles selbstgesteuertes Lernen an.
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Auch weisen Sammet und Wolf (2019, S. 33 ff.) explizit darauf hin, dass die Lerninhalte (zu vermittelnde Wissensarten) die Auswahl der Lernformate bestimmen und man nicht mit jedem Lernformat dieselben Lernzielebenen erreichen kann.
So ist der Erwerb von Handlungswissen (Kompetenzen) auf die Lernzielebene des Anwendens gerichtet, was primär das Lernformat des Präsenztrainings erfordert; nicht aber des E-Learnings! Zweite Wahl wäre hier das Format des Online-Trainings, mit dem sich Kompetenzen, mit Abstrichen aufgrund mangelnder Präsenz, vermitteln lassen.
Oder anders gesagt. Etwas anwenden kann man nur in Präsenz lernen, indem man zuschaut und es dann selbst versucht.
Einbindung ins Blended-Learning
Die Einbindung in einen Blended-Learning-Prozess ist deswegen notwendig, da sich das E-Learning nur für die Vermittlung von Faktenwissen und damit das Schaffen von Grundlagen eignet.
Mit E-Learning werden die Lernziele des Kennens und des Verstehens erreicht, nicht aber das Anwenden bzw. den Transfer des Wissens in die eigene Praxis.
Dieser Umstand ist hervorzuheben, da E-Learning häufig undifferenziert zur Vermittlung jeglicher Wissensarten zum Einsatz gelangt.
Nach Sammet & Wolf können E-Learning-Formate die folgende Lernarchitektur bedienen:[2]
- Vermittlung von Faktenwissen
- Verknüpfung mit der Beobachtungsaufgabe
- Wiederholung der Inhalte bspw. mit einer Zuordnungsübung
- Reflexions- und Vorbereitungsaufgabe für ein Präsenzmodul
Für Einsteiger geeignet
Das E-Learning ist zudem für Einsteiger geeignet, um das Grundlagenwissen aufzubauen.[3] Darüber hinaus bietet es den Vorteil, dass die Teilnehmenden in ihrem eigenen Tempo und zu selbstbestimmten Zeitpunkten lernen können. Pausen und Wiederholungen sind jederzeit möglich, was im bspw. Präsenzformat nicht möglich ist.[4]
Das E-Learning sollte mit anderen Lernformaten kombiniert werden und darf auch keinen Fall einen alleinigen Lernprozess darstellen. In Kombination mit bspw. einem Online-Training kann der Input aus dem E-Learning in der Gruppe gemeinsam diskutiert und Fragen dazu geklärt werden. Darüber hinaus stellt das E-Learning eine Kombination mit dem informellen Lernen dar, da sich ihm, je nach Format der Umsetzung der Lerninhalte, Web Based Trainings, Serious Games, Simulationen, Podcasts, E-Reader, Lernvideos etc. zuordnen lassen.[5]
Erfordert Selbststeuerungskompetenz
Das E-Learning erfordert eine hohe Selbststeuerungskompetenz und hohe Eigenmotivation von den Teilnehmenden.
Damit die Eigenmotivation erhalten bleibt, ist bei der Konzeption eines E-Learning-Angebotes darauf zu achten, dass die Teilnehmenden durch die Bearbeitung der Aufgaben einen persönlichen Nutzen ziehen. Nutzen wie Zeitersparnis, Wertschätzung durch die Führungskraft, finanzielle Benefits. Dieser Nutzen ist vor Start des E-Learning-Prozesses den Teilnehmenden explizit bewusst zu machen.[6]
Quelle
[1] Sammet, J. & Wolf J. (2019). Vom Trainer zum agilen Lernbegleiter. So funktioniert Lehren und Lernen in digitalen Zeiten. Springer, S. 82.
[2] ebda, S. 38.
[3] ebda, S. 42.
[4] ebda, S. 87
[5] ebda, S. 82 und S. 86.
[6] ebda, S. 87.
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